Menschliche Immunschwächeviren in Affen und äffische Immunschwächeviren in Menschen

Der Text unten ist ein Auszug aus dem Buch „AIDS – Herkunft, Verbreitung und Heilung“. Das vollständige Buch können Sie als E-Book (pdf, E-Pub) oder gedruckt im Shop erwerben.


Bei einer Rhesus-Äffin, die seit ihrer Gefangennahme als Jungtier 1972 in Southborough gehalten worden war und deren Käfig neben denen der infizierten Affen stand, trat 1980 ein Tumor hinter einem Auge auf. Ein Quetschbrei aus diesem Tumor wurde zwei Rhesus-Affen, MM 434-79 und MM 251-79 1980 eingespritzt. Diese Empfänger waren vor der Übertragung nicht immunologisch untersucht worden[1]. Sie können also bereits mit immunschwächenden Viren infiziert gewesen sein. Der männliche Affe MM 251-79 wurde zum Nährboden für Viren (SIVmac-251), mit denen Menschen u.a. in Senegal vorsätzlich infiziert wurden. Das läßt sich aus der öffentlich zugänglichen Literatur erschließen. Der zeitliche Ablauf der Veröffentlichungen deutet auf eine absichtlich falsche Darstellung der Ausbreitung hin:

August 1983: Chirurgische Übertragung von „natürlich vorkommendem“ Lymphom auf Rhesus-Affen u.a.auf MM 251-79 in NEPRC. MM 251-79 sei 1982 geschlachtet worden[2].

(In der Natur ist kein einziges Rhesus-Affen-Lymphom vorgekommen; d.V.)

September 1983: MM 251-79 hat AIDS. Weitere mit Lymphom-Gewebe von MM 251-79 traktierte Rhesus-Affen und ein weiterer Affe, insgesamt also vier, bekommen AIDS-kennzeichnende Erkrankungen wie Kryptosporidiose, Pneumocystis carinii-Lungenentzündung, Mycobacterium-avium-Komplex, Tbc und Streu-Tuberkulose[3].

Juni 1985: Nachweis eines Retrovirus aus Körpergewebe des Rhesus-Affen MM 251-79, das dem menschlichen Immunschwäche-Virus HTLV-III ähnelt[4].

Bis heute wurde dieses Virus nur in wenigen der Tausenden Rhesus-Affen in Forschungseinrichtungen gefunden und kein einziges Mal in freier Wildbahn[5].

Noch ein exotischer Erreger: das menschliche Retrovirus HTLV-I in Forschungsaffen aufgetaucht

Juni 1985: Serologische Bestimmung und Charakterisierung dieses „neuen“ Virus bei MM 251-79. Von den vier Rhesus-Affen mit Immunschwäche-Virus in Southborough haben drei Antikörper-Hinweise auf eine zusätzliche Infektion mit einem weiteren menschlichen Retrovirus, dem HTLV-I[6].

Vorinformierte Forscher

Juni 1985: Beschreibung, daß auch in 28 von 67 „wildgefangenen gesunden afrikanischen grünen Meerkatzen“ in Forschungsstätten in Boston (USA), in Kapstadt (Südafrika) und in Frankfurt Antikörper gegen ein Retrovirus, das mit dem menschlichem HTLV-III verwandt ist, vorhanden sind.

Die Tiere waren völlig gesund, gaben keinen Anlaß, bei ihnen nach AIDS-Erregern zu suchen. Als Grund für die Untersuchungen nannten die Wissenschaftler: „Wir suchten eine Augenscheinlichkeit für ein Virus, das mit HTLV-III verwandt ist, in Alte-Welt-Primaten aus Gegenden in Afrika, in denen menschliches AIDS vorkommt„. In Uganda sei HTLV-III schon 1972 gewesen[7]. Die „wildgefangenen“ Affen waren aus Kenia und Äthiopien stammende Meerkatzen, die seit Jahren (z.B. 1968) zum Teil in zweiter Generation in den Forschungsstätten gehalten wurden[8].

Antikörper nur gegen Viren, die aus dem Bostoner Affen MM 251-79 stammen

November 1985: In sieben der 27 afrikanischen grünen Meerkatzen in USA, Südafrika und Deutschland werden HTLV-III-verwandte Retroviren (STLV-IIIagm) mit Antikörpern nachgewiesen. Sie unterscheiden sich angeblich von den Viren in den Rhesus-Affen[9].

Mit der neuen Nachweismethode PCR[10] konnte 1988 die Herkunft der Viren in Boston, Kapstadt und Frankfurt bestimmt werden. Bei den isolierten Viren handelte es sich ausschließlich um SIVmac-251, das Virus von MM 251-79[11]. Die Antikörper beweisen, daß nicht die Blutproben jeweils durch äußerst seltene Viren verunreinigt wurden, sondern daß die Viren tatsächlich in den Tieren waren.

Ein Affe aus Boston, USA als Sextourist bei 20 Prostituierten in Dakar, Senegal?

Dezember 1985: Im Blut von 20 (von 289=7%) gesunden Prostituierten in Dakar und von 5 gesunden Patienten (von 122) einer dortigen chirurgischen Klinik wurden Antikörper nachgewiesen, die im Reagenzglas mit Viren, die in Afrikanischen Grünen Meerkatzen gezeigt worden waren, reagieren[12].

Auch hier wieder die Frage nach dem Grund der Untersuchung:

Warum werden nicht kranke Hunde und Katzen in New York und San Francisco untersucht, sondern gesunde Menschen in Senegal? Dort gab es keinen einzigen AIDS-Fall.

April 1986: Aus dem Blut der infizierten gesunden Prostituierten wurde ein Virus gezüchtet. Es war von dem Virus, das die USA-Wissenschaftler in den Blutproben der sieben Afrikanischen Grünen Meerkatzen gezüchtet hatten, nicht zu unterscheiden[13].

Mit u.a. diesem Hinweis wurde der Eindruck erweckt, aus Affen in Afrika sei über Menschen in Afrika HIV entstanden und in Menschen in NATO-Staaten gelangt. Die neue Nachweismethode PCR entlarvte aber auch hier die Täter. Auch in diesem Fall hatten Kanki, Essex und Mitarbeiter in den Blutproben aus Senegal genau das Virus aus dem Lymphknoten des einen Rhesus-Affen MM 251-79 in Harvard gezüchtet[14]. Die Antikörper beweisen, daß nicht die Blutproben jeweils durch äußerst seltene Viren verunreinigt wurden, sondern daß Viren aus Boston tatsächlich in den Personen in Dakar waren. Die Prostituierten waren vorher regelmäßig in der Klinik für Geschlechtskrankheiten behandelt worden.

Dieses Retrovirus STLV-III (=SIVmac-251) befällt und vermehrt sich in Kulturen von menschlichen Lymphozyten[15], ist also ein menschliches („H“)-Immuschwäche-Virus. Nach vier Jahren waren die Prostituierten weiterhin gesund. Der Anteil der HIV-2 (=HTLV-IV)-infizierten Prostituierten hatte sich jährlich um 0,5% auf knapp 10% erhöht beziehungsweise war nach acht Jahren gleich geblieben[16]. Die Infizierung mit dem Virus erfolgte unabhängig von der Dauer der Betätigung als Prostituierte[17]. Kanki und Mitarbeiter sagen, in einer menschlichen Blutprobe aus Dakar, die bereits zwischen 1975 und 1976 entnommen wurde, seien Antikörper gegen das Immunschwächevirus der Afrikanischen Grünen Meerkatze gefunden worden[18]. Die von ihnen zitierte Quelle, die die Herkunft der Probe beschreiben soll, macht aber keine Angaben, wo die Spenderperson zu Hause war[19].

Es ist ungewöhnlich, daß diese wichtige Angabe in einer epidemiologischen Studie unterlassen wird.

Februar 1987: In u.a. 30 Prostituierten und 36 Gefangenen in drei Städten der Elfenbeinküste werden 1986 Antikörper gegen die in den senegalesischen Prostituierten gefundenen Retroviren (=SIVmac-251; d.V.) nachgewiesen[20].

Ein drittes menschliches Retrovirus

Juli 1986: Bericht, daß von zwei AIDS-Kranken aus West-Afrika ein neues menschliches Retrovirus gewonnen wurde, das von Antikörpern gegen das Immunschwächevirus in Rhesus-Affen aus dem NERPRC erkannt wurde, diesem also sehr eng verwandt ist[21].

Nur einer der beiden zeigte tatsächlich der AIDS-Definition entsprechende Erscheinungen. 1983 hatten Durchfall, Gewichtsverlust und Lymphknotenvergrößerungen begonnen. Deswegen war er aus seiner Heimat Guinea-Bissau zur Behandlung in ein Krankenhaus in Lissabon gelangt. Der zweite Patient („ROD“) bekam Januar 1982 Fieber und Durchfall mit Gewichtsverlust. Darum wurde er aus seiner Heimat, den Cap Verdischen Inseln, Juni 1983 in das Pariser AIDS-Spezialkrankenhaus Claude Bernard geschickt. Er hatte keinerlei Krankheitszeichen mehr und fast sein ursprüngliches Gewicht erreicht. Der vom Schreiber Clavel behauptete Befall des Gehirnes mit Toxoplasmose kann nur vermutet werden, festgestellt werden könnte er nur nach dem Tode. Die Gesundung des nach Cap Verde zurückgekehrten Menschen spricht dagegen. Das Virus aus „ROD“ ähnelte dem SIVmac-251-Virus, war aber anders. Die Hüllen der Viren, nicht aber die Kerne, hatten gleiche Antigen-Eigenschaften[22].

Am häufigsten wurde dieses Virus HIV-2 in Anteilen der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland verbreitet. Bei dort lebenden „Afrikanern“ wurde es in 4% gefunden. Bei „Afrikanern“ hingegen in Westafrika in 0,6%, bei „Afrikanern“ in Zentralafrika in 0,1%[23]. In Deutschland wurde es in Blutproben von 1984 festgestellt[24]. Dort scheinen erforderliche Kofaktoren für das Wirksamwerden des Virus zu fehlen. Die infizierten Personen waren gesund und hatten keine Immunschwäche.

Das aus dem Blut des gesunden Patienten „ROD“ gewonnene HIV-2 ROD wurde Prototyp der HIV-2 Viren.

Theorie vom Geschlechtsverkehr zwischen Menschen und Affen in Westafrika

Mai 1986: In leprösen, aber sonst gesunden Cebus-Affen in der Affenforschungsstätte New Orleans, USA sowie in Rhesus-Affen, auf die Lepra-Gewebe dieser Cebus-Affen übertragen worden war und die dann an AIDS erkrankten, wurden Retroviren, die dem STLV-IIImac (=SIVmac) der gefangenen Rhesus-Affen glichen, gezeigt[25].

Juli 1986: 14 von 15 untersuchten gefangenen Cebus-Affen tragen ohne Krankheitszeichen dieses Virus SIVsmm. Es ist unbekannt, ob es dasselbe ist, wie SIVmac-251[26].

Juni 1989: Drei Jahre nach der Beschreibung von Retroviren (SIVsmm) in gefangenen gesunden Cebus-Affen in USA-Forschungseinrichtungen behauptet die Forschungsleiterin Fultz, diese Viren wären auch in wild lebenden Cebus-Affen in „Westafrika“ nachgewiesen.

Zahlen, Ort, Zeit des Nachweises werden verschwiegen.Aber:

dieses (behauptete) Vorkommen außerhalb von Forschungseinrichtungen zusammen mit einer (behaupteten) weiten Verbreitung von HIV-2 ROD (= Cabo Verde-Vorkommen) unter Menschen in Westafrika sei Hinweis dafür, daß vor 30-40 Jahren aus einem Cebus-Affen Retroviren in einen Mensch gelangt seien und sich in das Retrovirus HIV-2 verwandelt hätten. Als Alternative bieten die USA-Wissenschaftler an, daß HIV-2 ROD von Menschen auf Affen gelangt sei und dort sich verwandelt hätte[27]. Daß HIV durch Insekten, Parasiten, Vögel, Fische, durch Seeleute und Touristen auf Menschen und Tiere in „Westafrika“ übertragen worden sein könnte, besprechen sie noch nicht einmal. Wie könnten Menschen Affen mit HIV infiziert haben? Bis heute gibt es keinerlei Hinweise darauf, daß wildlebende westafrikanische Cebus-Affen intravenös Drogen konsumieren, ungeprüfte Blutkonserven transfundieren, ungereinigte Blutprodukte benutzen, unsterilisierte Injektionskanülen mehrfach benutzen. Diese Möglichkeiten, sich mit dem Menschen-Virus anzustecken, scheiden für die Tiere aus. Da Menschen keine Affen beißen, muten uns die SchreiberInnen für die Übertragung von Mensch auf Tier den Geschlechtsakt zwischen einer westafrikanischen Person und einem wilden, 60cm großen Affen zu.

Wie könnten Menschen von Affen SIV erworben haben? Da bei inzwischen ca. 15 Millionen HIV-infizierten Menschen kein einziger Fall einer Übertragung durch Speichel (Ausnahme soll ein Zahnarzt in den USA sein, s. Kapitel 3.3.8) oder Beißen[28] bekannt ist, scheidet diese Möglichkeit auch für Westafrika für die Übertragung von Tier auf Mensch aus. Auch hier müssen wir uns die Übertragung des SIVsmm von einem Äffchen auf eine westafrikanische Person als zirkusreife Übung in einem Baumwipfel vorstellen.

Ein viertes menschliches Retrovirus

Das angebliche Vorgänger-Virus des HIV-2, das HIV-2-D205, befand sich ebenfalls in Deutschland; in einer gesunden Frau aus Ghana[29].

Dieses Virus ist ein weiteres menschliches Retrovirus.


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Abschnitt 4.8 aus dem Buch „AIDS – Herkunft, Verbreitung und Heilung“